Samstag, 25. Mai 2013

Der Leser - Das Rätsel

Wie will der Leser behandelt werden?
Das ist eine Frage, die ich mir als Autorin regelmäßig stelle - und zwar unabhängig davon, ob ich jetzt hier mein Fantasy-Herzensprojekt an den Leser bringen möchte oder ob ich als Fachartikelautorin im Brotjob unterwegs bin.
Was möchte der Leser von einem Autor, wie kann ich ihn erreichen, auf mich und mein Werk vor allem aufmerksam machen, wie wird der Leser zum Fan?

Wo erreiche ich den Leser? Und wie?
Über meine Homepage erreichen mich und mein Buch inzwischen ziemlich viele Menschen. Das ist erstaunlich und für mich auch unerwartet.

Dieser Tage wart auf     www.kay-noa.de     tatsächlich der 5.500ste Besucher und ich habe das noch nicht einmal bemerkt. Mensch, dabei habe ich so auf diesen Tag gewartet. 5.5 ist für mich irgendwie eine wichtige Zahl und es stimmt mich traurig, dass ich das verpasst habe.

Auf Amazon sind die Hebel so groß, dass ich allein sie nicht bewegen kann. VIelleicht liegt es auch daran, dass ich nicht weiß wie. Auf Lovelybooks dagegen wird explizit damit geworben, dass man als Autor seine Leser erreicht. Das habe ich versucht, aber irgendwie fühle ich mich da recht einsam. Was mache ich falsch?

Qindie als neue Plattform für Selfpublisher ist mir ein Anliegen, nicht nur für den Helden,sondern auch für den Buchmarkt. Dabei werde ich gewiss auch mittelfristig selbst profitieren können. Wenn die Verbindung zwischen Lesern und Indie-Autoren verbessert wird, wird der Kuchen größer und damit die Wahrscheinlichkeit, dass auch für mich und mein Büchlein ein Stückchen abfällt. Aber da muss noch viel getan werden, bis es soweit ist.
Dann ist mir dort vor lauter Arbeit an Qindie tatsächlich die Betreuung meiner ersten Lesegruppe misslungen, was sich irgendwie auch in den so entstandenen Eindrücken meines Buches bemerkbar macht. Das ist furchtbar, weil der Held ja nichts dafür kann, wenn ich so verpeilt bin. Gar nichts! Und dann erstaunt mich sehr die Dynamik in so einer Lesegruppe, denn obwohl die Verkaufszahlen eigentlich überall außer bei Amazon steigen, kam der Held in dieser Lesegruppe nicht so gut weg.
Nicht einmal schlecht, sondern einfach eher mau. Dabei wurden vor allem Dinge kritisiert, die so noch von keinem anderen angesprochen wurden. Ich bin einerseits sehr betroffen und verunsichert, weil ich das nicht erwartet hätte und andererseits ratlos, weil ich zwar natürlich gern am Buch etwas verbessern würde, aber durch diese völlig neuen Kritikpunkte nun so gar nicht weiß, was ich machen soll. 
Wenn man jedem Schwanzwedeln nachläuft, sagt eine Autorenkollegin, hat man am Ende einen einzigen Brei. Das ist logisch.
Ein Kollege meint an der Stelle mit einem schiefen Grinsen, ich dürfe es mir nicht so leicht machen, denn sonst ginge es mir wie dem Autofahrer, der angesichts einer Geisterfahrerwarnung im Radio ausruft: "Was heißt hier einer? Hunderte!!!"
Nun ja.
Die Feedbacks meiner Leser sind sich innerhalb der Runde relativ einig und greifen oft auf, was der erste Post gebracht hat. Man sollte also darauf achten, dass man auch immer ein paar Fans dabei hat. Aber das ist politisch gedacht.

Anders betrachtet. Was erwarte ich als Leser? Ein gutes, spannendes Buch. Wenn mir der Autor sagt, worauf er besonders achtet, lasse ich mich allerdings lenken. Also achte mehr auf Dialoge, oder eben weniger... Wenn ich den Autor mag und weiß, wie er an seinen Geschichten feilt, versuche ich ihn wiederzuerkennen und die Seele im Buch aufzuspüren.
Andererseits würde ich nie extra für ein Autogramm zu einer Autorenlesung gehen, mich frühmorgens vor einem Buchladen anstellen etc.
Das machen aber offenbar viele.


Was für Leser lesen mein Buch? Was suchen sie? Was erwarten sie? Wie kann ich sie erreichen? Was interessiert sie jenseits des Buchs? Wofür schlägt ihr Herz?
Die Action-Junkies und die Romantiker, die Sexsüchtigen und Blutrünstigen, die Feinsinnigen und die Schenkelklopfer, die Zotigen und Zynischen, die Derben und Verderbten
Wem gelten ihre Gedanken? Wann lesen sie? Denn ein U-Bahn-Buch braucht andere Qualitäten als ein Badewannenbuch (und das nicht nur des Wassers wegen!) und wie?
Es gibt die Schnell-Leser und die Vielleser, die Papierfresser und Seitenwender, die Bücherknicker und Eselsohrenmerker, die Lesezeichenverwender und Schoneinbandträger, die E-Booker und die Oldstyler, denen schon ein Taschenbuch zu literaturverhöhnend ist. Es gibt die Quer- und die Wort-für-Wortleser.


Zusammengefasst - ich weiß es nicht.
Wisst Ihr es?

1 Kommentar:

  1. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leser Kontakt zum Autor wollen. Also FB Profil angelegt, Twitter Account ausgegraben, greifbar sein.

    Bücher, ich finde der Held fehlt in gedruckter Form. Ich traue mich nicht den Kindle mit in die Badewanne zu nehmen und brauche einfach das gute alte Taschenbuch.

    AntwortenLöschen