Freitag, 25. Oktober 2013

Das Auge liest mit - Ein Buch und sein Cover



Ok. Dass das Auge mitliest, ist nicht verwunderlich.
Obwohl, bei Audiobooks vielleicht schon.
Und unsere ersten Leseerfahrungen waren wahrscheinlich auch eher die Pixi-Bücher, die uns die Mama vorgelesen hat, aber immerhin schon dicht gefolgt von Bilderbüchern.

Es mag sein, dass man Bücher nicht nach dem Cover beurteilen sollte, so wie eine Nuss ja auch nicht nach ihrer Schale eingekauft werden sollte - oder ein Geschenk nach seiner Verpackung.

Soviel zur Theorie.

Aber in der Praxis ist der Mensch eben ein visuelles Wesen, eines, das hierbei auf Bildchen mehr anspricht als auf noch so schön anzuschauende Buchstabenfolgen...
Ich mag mein Cover zum Beispiel. Ich finde die einheitliche CI sehr schön, dieses Metallband mit dem Schwert - genau passend für die #SchwerttanzSaga. Und auch diese dezent im Hintergrund bleibenden Symboltiere für das jeweilige Schwert. Ruhig und unaufgeregt, ohne die mich immer eher abschreckenden sonstigen Fantasy-Cover.

Für dieses Cover habe ich auch einiges Lob bekommen. Wobei - Ehre wem Ehre gebührt - das eigentlich meine Schwester für mich gemacht hat.


Doch was sagt die vor meinen Ohren schweigende Mehrheit?
So sprach mich letztens eine gute Freundin an, ob ich nicht die Serie in anderen Covern promoten wollen würde. Sie sei darauf stellvertretend für mich angesprochen worden.Ich habe überlegt und festgestellt: Eigentlich nicht. Ich mag mein Cover, s.o.Andererseits muss das Cover meinen Lesern oder vielmehr den Noch-nicht-aber-vielleicht-Lesern gefallen. Ein gelungenes Cover kann über Erfolg und Misserfolg eines Buchs entscheiden. Vor allem über den Misserfolg.
Vielleicht sollte ich mir mal einen Gegenvorschlag machen lassen... Ein befreundeter (preisgekrönter) Autor tröstet mich, dass er seinem Cover-Designer präzise Anweisungen dazu gegeben hat, wie sein Cover ausschauen soll, damit es dem Buch schmeichelt. Und dass er sich dann dafür bedanken musste, dass er komplett ignoriert wurde. Zu Recht, wie er dann etwas schiefmäulig meint, denn das Cover soll weder dem Autor noch dem Buch schmeicheln, sondern dem Leser.
Dem allein muss es gefallen, den muss es (zum Kauf) verführen. Nur dafür ist es da.Vielleicht was mit Drachen? 
Drachen gehen immer. Kleine Hunde und niedliche Kätzchen kommen in meinem Buch leider nicht vor...
Aber zurück zum Thema: Cover müssen den Lesern gefallen. Sie müssen das suchende Leserauge in der Buchhandlung und erst recht im virtuellen Shop ködern. Es muss ihn anspringen, gefangen nehmen und auf die Buchseite im Shop und weiter zur Kasse zerren, bevor er auch nur weiß, wie ihm geschieht... Den Leser! Nicht den Autor. Der ist eh im Stundentakt da, um sein Ranking zu kontrollieren.

Das übersehen Autoren gern, wenn sie - ohnehin viel zu früh und viel zu intensiv - über ihre Cover nachdenken. In meinen Autorenkreisen haben die meisten eine sehr genaue Idee dazu, welche Farbe ihr Cover haben soll, welches Motiv und in welchem Stil sie verkaufen wollen. Wenn man Autoren so zuhört (mich eingeschlossen), dann ist es verblüffend, was nicht alles an einem Cover hängt. Das Schicksal des Autors, seiner Familie, seiner seelischen und körperlichen Unversehrtheit, das Heil des Buchmarkts und nicht zuletzt des Vermieters des Autors... Was wieder unmittelbar zum Schicksal des Autors führt. Hmhmhm.

Auch ich habe - siehe oben - eine klare Vorstellung vom optimalen Cover und bin sehr sicher, dass diese ideal mein Buch zum Ausdruck bringt und seine einzigartigen Eigenheiten positiv unterstreicht. Vielleicht aber würden sich die Leser, die meine Art Buch lesen, mehr angesprochen fühlen, wenn ein massiver Zweihänder in einen dramatischen Himmel ragt und die Symbole, die für das Buch so wichtig sind, als Symbole, wie Runen oder Tribals oder Tatoos dargestellt werden...? Oder mit einem Bild aus der wunderbaren Welt, die Kernland ausmacht...? Etwas das Spannung und eine Einladung in eine wunderbare Welt verheißt.

Wenn ich das so niederschreibe, ist diese Art von Grübelei vielleicht nicht der dümmste Weg (auch wenn ich ihn, Monate nach der Veröffentlichung vielleicht zu Unzeit gehe). 
Das Bild, das jetzt gerade vor meinem geistigen Auge schwebt, ist übrigens nicht Kay in der Jeans vor dem Laptop, sondern Kay in einem dunklen Raum neben der Öllampe oder Kerze (da bin ich unentschlossen), wie sie langsam grübelnd die Feder sinken lässt... (Ich habe noch nie mit einem Federkiel geschrieben!) Aber so sind wir in unseren Seherwartungen. Unbeirrbar von so banalen Dingen wie Wahrheit oder Realität. Wobei Wahrheit die logische Folge unserer Wahr-Nehmung ist, also dem, was wir (für) wahr nehmen...

Ich meine, womöglich hat es also einen banalen Grund, warum Fantasy-Cover so aussehen, wie sie aussehen. 
Weil sie dem Leser sagen, was er erwarten darf. Und weil dann die richtigen Leser angelockt werden, jene nämlich, die mein Buch lesen wollen könnten.

Und selbst wenn einzelne von ihnen ein anderes Cover so wie ich auch schöner fänden - sie werden gleichwohl die Bildsprache verstehen und vielleicht trotzdem näher hinsehen. Denn natürlich weiß auch der Leser, dass ein Buch nicht von seinem Cover lebt. Aber es wird wegen ihm wahrgenommen.
Vielleicht sollte ich doch noch einmal mit einem Grafiker reden... Hmhm...
Ich muss noch so viel lernen. Eigentlich ist das spannend - und irgendwie sehr schön.
Was aber muss man bei einem Cover beachten? Das ist gerade für uns Self-Publisher, die da nicht auf die Marketing- und/oder Grafikabteilung eines großen Verlags zurückgreifen können, sehr wichtig...

Zunächst einmal sollte es auffällig sein, den unentschlossen nach Inspiration suchenden Leser einfangen. Dann sollte es vermutlich die Stimmung des Buchs wiedergeben. Ich persönlich finde das wichtiger als das Genre, da sind die Grenzen eh oft fließend. Aber ich will entweder was Spannendes oder was Lustiges, was Romantisches, Düsteres oder Bewegendes lesen. 
Und da war ich als Leser schon öfter enttäuscht, wenn meine Stimmungserwartung nicht erfüllt wurde.

Da ich eine Serie schreibe, sollten die Bücher irgendwie eine durchgängige CI haben, finde ich. Damit die Schwerttanz-Saga Fans gleich wissen, dass es was Neues gibt... Falls irgendwer sich meinen eifrigen Post-Bemühungen in den Social Media Channels erfolgreich entzogen haben sollte.

Ach so einfach ist das?

Nein, ist es nicht. Je länger ich darüber nachdenke und meine zugegebenermaßen bescheidenen Marketing-Kenntnisse auf mein Cover anwende, desto schwieriger finde ich es. Aber so ist es ja oft im Leben. Fast immer, wenn was simpel scheint, hat man was übersehen... Mist.

Also, was muss mein Cover auf einen Blick aussagen?

  1. Es soll ein Blickfang sein.
    Neugierde wecken. Genug, um das Buch genauer anzuschauen.
    In einer Buchhandlung richtet ein Besucher seinen Blick durchschnittlich acht Sekunden auf das Cover eines Buches. Überzeugt dieses, so folgen weitere 15 Sekunden für die Rückseite und das Überfliegen des Klappentextes. Ein positiver Gesamteindruck wirkt sich stark auf die Kaufentscheidung aus. Online-Welt ist noch wichtiger ein attraktives Cover zu haben. Die Voransichten sind kaum größer als ein Daumennagel („Thumbnails“) und ohne einen Klick darauf, erfährt der Leser nicht mehr als Titel und Autorenname.  Die „Message“ des Covers muss daher auch und im Falle eines Indie-Autors vor allem in Miniaturform wirken.Das heißt, dass Bilder, die in superklein nicht transportieren, was sie ausmacht, schlicht und ergreifend ungeeignet sind. Ein Bild will Emotionen eher als Aussagen transportieren, das sollte man auch bei den Covern berücksichtigen.Gleiches gilt übrigens für den Titel und dessen Lesbarkeit! Und zwar nicht nur optisch... Aber das ist ein anderes Thema, dem ich mich demnächst widme. Da gibt es bei mir nämlich massiven Verbesserungsbedarf.
    Das mit dem Cover artet so auch schon aus und ich entschuldige mich jetzt schon für die Länge dieses Posts.
    Auch wenn man gelegentlich anderes liest: Grelle Farben und eine große Schrift sind kein Garant für hohe Verkaufszahlen.
    Ich habe mich wirklich sorgfältig durch die Bestseller-Listen gekämpft und kann das nicht bestätigen. Das Cover sollte mit dem Inhalt Deines Buches eine Einheit bilden und dem Leser bereits erste Hinweise geben, was ihn erwartet. Finde ein Symbol für den zu erwartenden Inhalt. Und das wirft prompt weitere Fragen auf:
  2. Ist das Genre erkennbar? Was wird üblicherweise mit dem Genre des Buchs verbunden? Welche sind das? Hier kann man auch mal im Freundeskreis ein Assoziationsspiel starten... Mit einer entsprechenden Liste verschiedener Symbole, würde ich dann mit ein paar Skizzen beginnen, die zu der Handlung passen könnten...Ist mir das gelungen? Ja, würde ich sagen. Das Schwert deutet auf Fantasy hin. Könnte zwar auch historisch sein, aber seit George RR Martin als Mittelalterepos von Bertelsmann beworben wird, sind da die Grenzen fließend.
  3. Gibt das Cover die Stimmung wieder?Was vermittelt das Buch dem Leser, wenn er es liest? Genau diese elementare Botschaft muss das Cover widerspiegeln und sofort verständlich und einprägsam sein, wenn der Leser am Schaufenster vorbeischlendert oder sich durch eine Webseite klickt.Wenn man sich hunderte von Stunden mit seinem eigenen Buch beschäftigt hat und aus Plots, Szeneneinfällen, Charakterisierungen und schönen Formulierungen schließlich mühsam ein harmonisches Ganzes - das BUCH - zusammengepuzzelt hat, dann fehlt am Schluss nur noch das Tüpfelchen auf dem I - das Cover. Wobei der Vergleich hinkt, denn eigentlich ist dieses Tüpfelchen deutlich wichtiger... Das Cover ist das KAPITÄLCHEN am Beginn, der erste Eindruck... siehe oben. Damit muss alles zumindest angedeutet sein.Hmhmhm... schwierig. Schon weil ich gruselige, spannende, lustige, romantische Elemente drin habe. Das ist der Nachteil von den Großprojekten... Ich würde ausschließen. Es ist nicht wirklich "lustig" und sicher nicht "erotisch" - also keine sinnlichen Blicke und Lippen und auch keine Karikaturen.
  4. Auch die Schriften sind wichtig für den Gesamteindruck.Von Standardschriften (Arial/Times) wird überwiegend abgeraten und ebenso von sehr ausgefallenen Schriftarten, wobei das meines Erachtens auf den Einzelfall ankommt. Ich kenne auch sehr gelungene Beispiele, die das missachten.Überproportional häufig sieht man auf Buchcovern Baskerville, League Gothic, Trajan und Franchise. Ob man mehrere Schriftarten verwenden will, sollte man sich gut überlegen. Das wirkt meist unruhig und irgendwie schlampig. Die Obergrenze, von der man häufig liest, sind drei Schriften. Titel und Untertitel dagegen in verschiedenen Schriften darzustellen, scheint eher üblich zu sein.
  5. Genauso ist es mit der Textgröße.
    Da gilt die simple Regel vom Wichtigen zum Unwichtigen. Und das sagt, wenn man unter dem Aspekt mal durch die Shops streift, auch sehr viel über das Ego des Autors aus (oder dem Vertrauen, das der Verlag in ihn setzt... :) )
  6. Wer ist meine Zielgruppe?Fantasy-Liebhaber in meinem Fall, die sich die Zeit nehmen (wollen), in eine komplexe Welt einzutauchen, eine, die tiefer ist, als die Seitenzahl vermuten lässt, deren Helden keine Prototypen sind. Ich nenne das Fantasy für Fortgeschrittene, aber das soll jetzt keine Werbung, sondern nur ein Beispiel sein, in welche Richtung solche Gedanken gehen können (und vielleicht auch müssen).Wie also sind in meinem Fall vergleichbare "Großwerke" aufgemacht? Das Rad der Zeit von Jordan, Tolkiens Herr der Ringe (jenseits der Kino-CI), Song of Ice and Fire von Martin, Abercrombie... Ich denke, dass man durch diese simple Art der Marktforschung gut die Sehgewohnheiten und -Erwartungen der Leser kennen lernt. Allerdings ist das in meinem Fall schwierig, weil ich keinen "roten Faden" entdecke. Das ist in anderen Genres aber deutlich anders.
  7. Keine Spoiler auf dem Cover!Schlüsselszenen sind tabu! Wer sich für das Buch interessiert, soll ja das Buch lesen und nicht das Cover anschauen!Auch die Protagonisten zu zeigen, halte ich für gefährlich. Es gibt erfolgreiche Indies, die das machen - meine Autorenfreundin Pat McGraw mit ihren Duocarns etwa, aber ich rate eher ab. Gesicht und Figur der Hauptperson sollten weitgehend der Fantasie des Lesers überlassen bleiben. Gerade wenn man keine vereinheitlichten, gefälligkeitsgepixelten Starlet-Gesichter haben will, sondern Charakterschädel, wirken Gesichter wirken auf jeden Betrachter anders und dann kann der Schuss schnell nach hinten losgehen. Unsympathischen Protagonisten folgen die Leser nur in seltenen Fällen willig. Einschlägige Blogs speziell englischsprachige, empfehlen Rücken- und Teilansichten sowie Silhouetten. Die steigern die Neugierde und lassen der Fantasie des Lesers Raum.
  8. Rechte respektieren!
    Klar, dass da der Jurist in mir durchgeht - aber ehrlich, das ist zwar lästig aber nötig und gerade wenn man professionell, also ggf. auch gewinnbringend schreiben möchte, absolut unverzichtbar. Alles andere ist nicht nur rufschädigend, sondern auch schnell sehr, sehr teuer und zeitaufwändig.
    Also:
    Titel können schon vergeben und geschützt sein!
    Dazu müssen sie nicht eingetragen oder registriert sein, auch als sogenannte Gebrauchsmarke genießen sie unter Umständen schon Schutz. Man sollte den supergenialen Titel also sicherheitshalber recherchieren, bevor man ihn auf seinen Bestseller in spe klebt. Je individueller und origineller ein Titel ist, desto höher ist sein Schutzanspruch. Dazu werde ich auch mal ausführlicher schreiben, das ist auch gar nicht so einfach.
    Schriften dürfen nicht beliebig verwendet werden. Also vorsichtig mit den im PC vorinstallierten Schriften. Die sind nicht automatisch für den kommerziellen Gebrauch freigegeben und auch hier kann es schnell teuer werden. 
    Vor allem aber Bildrechte! Natürlich sollen die verwendeten Bilder professionell aussehen, weshalb für viele die eigenen Urlaubsschnappschüsse schon einmal ausfallen. Auch das Zeichnen ist nicht jedem in veröffentlichungsfähiger und verkaufssteigernder Form in die Wiege gelegt (obwohl - man könnte sagen, der Erlös kommt der Schulung des Autors zugute... aber wir wollen überzeugen und nicht betteln, oder?). Viele im Netz sichtbare Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht kommerziell verwendet werden. Im Internet gibt es viele sogenannte Bilddatenbanken (z.B. pixelio.deiStockphoto.comFotolia.dedeviantart.com), die Bilder kostenlos oder doch für geringes Entgelt anbieten.
  9. Und dann der Praxistest.  Gerade der einzelkämpfende Indie-Autor darf sich nicht scheuen, möglichst viele Leute um die Cover-Meinung zu fragen. Und zwar - da lag vielleicht mein Fehler - qualifiziert. Also nicht, ja oder nein, Like it or not, wie wir das auf FB und G+ lernen, sondern mit richtigen Antworten:
    Was spricht dich an? 
    Was stört dich?
    Was für ein Buch würdest du hinter dem Cover vermuten?
    Was wäre deine erste Assoziation?
    Welche Stimmung löst das Bild aus?
    Und auch anders herum: Wer das Buch kennt, was für ein Cover würde er erwarten?

    Und dann ist es ratsam, nochmals die Fans zu fragen. Wer also einen Thriller schreibt, sollte auch vermehrt Thriller-Fans fragen, und nicht die Großtante, die historisierende Liebesromane verschlingt.
    Wer kann, sollte auch seine Online-Community einspannen. All die hier angesprochenen Fragen kann man super mit kostenlosen Leseproben viral verbreiten, macht so gleich Werbung für das Buch und erlaubt dem (Noch-Nicht)-Leser sich damit zu infizieren... äh... identifizieren. 

Fazit: Wie würde man sein Buch in einem Satz beschreiben? 
Genau den muss das Cover auf einen Blick andeuten und vorwegnehmen!
Ich habe bei meiner Recherche viele tolle, kreative, wunderschöne Cover gesehen - aber ganz ehrlich - viele passten nicht zu dem Buch dahinter.
Bescheiden verzichte ich jetzt an dieser Stelle auf die Links meiner Fanpages, freue mich aber wie immer über Feedback und dieses Mal ganz besonders.


Samstag, 19. Oktober 2013

Wertschätzen - Von Verlagen und Autoren

Familie Pavian - TiNe46 (www.piqs.de)
Autoren rotten sich gern zusammen. 
Das ist so. Ich weiß auch nicht warum.
Und das ist gut so, denn Autoren lesen immerhin auch (außer vielleicht ihre Verträge, aber das ist ein anderes Thema), sind also grundsätzlich auch Zielgruppe.

Ich bin da keine Ausnahme und verkehre sowohl mit Verlagsautoren als auch mit Indies... Und die Verlagsautoren jammern immer ganz furchtbar, dass der Umgang mit dem Verlag so schwierig ist, denn - in Variation zum Thema - der Verlag tut einfach nichts für sie. Jedenfalls ab dem Moment, in dem das Buch "da" ist. 
Nicht genug Geld, kaum Marketing, keine Unterstützung, zu wenig Ansprache, blablabla...

Ich bin ja ein echter Indie. Also nicht etwa ein herrenloser Autor, der eigentlich nur deshalb Indie ist, weil ihn kein Verlag aufnimmt, sondern ein Schreiber, der sich bewusst gegen einen Verlag entschieden hat. Ich hab darüber schon genug geschrieben und verschone Euch mit Wiederholungen...

Aber deshalb frage ich mich, warum die Verlagsautoren so jammern. Die Verleger haben immerhin Geld in die Hand genommen, für ein paar Hundert Euronen (mindestens) einen Lektor angeheuert, das Buch in den Buchhandel gebracht und damit immerhin schon auch erheblich mehr Geld in Print investiert. Damit eröffnen sich diesem Buch Mittel und Wege, von dem die meisten Indies nur träumen können. 
Eine Vertragsbeziehung funktioniert nicht anders als eine Freundschaft oder Partnerschaft  - Sie ist eine fein abzustimmende Mixtur aus Geben und Nehmen. Ich persönlich sage im Beruf immer, man kriegt, was man mitbringt. Und jedenfalls für die Verlage ist das auch knallhartes Business.

Ich war am Wochenende in Dreieich auf dem Buccon und habe da lange und ausgiebig mit den dort anwesenden Autoren und Verlagen geplaudert. (Gratulation an der Stelle an meinen langjährigen Internet-Freund Tom Orgel, der als die eine Hälfte von T.S. Orgel den Deutschen Phantastik Preis für das beste Debut abgestaubt hat.)

Und ganz ehrlich, es waren die Verlagsleute, die den ganzen Tag hinter ihren zum Teil wirklich liebe- und fantasievoll dekorierten Messeständen gestanden sind, während die Autoren allenfalls am Ausschank angestanden sind. Man übersieht schnell, wie viel Kraft und Anstrengung es bedarf, einen auch noch so kleinen Verlag zu führen. Ich versuche das gerade mit ein paar Freunden mit PUBLZ und das ist noch nicht einmal ein normaler Verlag, sondern eher ein Dienstleister für diktatorisch veranlagte Autoren. Aber dafür will ich hier nicht werben - ich lerne nur gerade auf die harte Tour, wie viel Arbeit selbst dann noch hängen bleibt, wenn man von vornherein wenig(er) macht... Und da ich ja eigentlich hauptnebenberuflich Autor sein will, kann ich das beurteilen. 

"Meine" Verlage auf der Buccon - Feder & Schwert, Ulrich Burger, Thorsten Low, Ulisses - die stehen mit soviel Mut und Engagement mit einem tollen Team hinter ihren Autoren und lassen sich so viel einfallen, um die gemeinsamen Werke erfolgreich an die Leute zu bringen, an Leser wie mich...
Und dabei sind sie ja durchaus erfolgreich und trotzdem offen für neues. Ich war mit einer neuen Vertriebsidee unterwegs, dem QLU (#qlu) mit dem man e-Books greifbar machen kann, und alle waren total offen für Neuheiten... ach, ich habe mich so wohl gefühlt. 

Warum erzähl ich das?
Liebe Autoren, gebt den Verlagen das Gefühl, das ihr schätzt, was sie tun. Seht Euch als Teil des Teams. Bringt Euch ein. Es ist Euer gemeinsamer Erfolg - oder auch Eure gemeinsame Niederlage. Und wenn Ihr auch unendlich viel Zeit und Herzblut in Euer Buch gesteckt habt - der Verlag gibt sein Geld und das ist auch nicht zu verachten. Fragt meinen Vermieter, der vertritt da feste Vorstellungen. Und auch ein Verlag investiert Zeit. Nur weil er die womöglich auf mehrere Schultern verteilt, heißt das nicht, dass die Zeit (brutto) weniger wäre. 

Es geht um Geld, Euch auch, sonst würdet Ihr Eure Werke nicht in den Buchhandlungen, sondern in der Fußgängerzone verteilen. Also versucht doch, auch den Verlagen zu helfen, Geld mit Eurem Buch zu verdienen. Ich denke wegen PUBLZ zur Zeit sehr viel darüber nach, wie man das machen kann. Und da geht sehr viel, glaubt mir. So wie der Verlag Euch und Euer Buch promoten soll, so solltet auch Ihr den Ruhm Eures Verlages mehren und seinen guten Ruf pflegen. Quid pro quo, und so. Das ist professionell und das wird auch in anderen Branchen erwartet, ach was, als selbstverständlich vorausgesetzt.

Natürlich kann das alles über den Agenten laufen...
Aber bietet doch noch was für die Extras an... Eine Kurzgeschichte, irgendwas... Oder bringt wenigstens Brötchen mit zum Marketing-Meeting. Wir alle haben immer Hunger. 3x täglich und nach Anerkennung ständig. 
Wertschätzung motiviert. 
Nicht nur Euch. Ein "Danke" kostet nichts und auch ein Kompliment tut nicht weh. Aber es bringt Zinsen. Nicht nur dem Empfänger, auch dem Adressaten. Wenn man nämlich anfängt, ganz bewusst nach Gründen für ein Kompliment zu suchen, dann verändert sich unmerklich auch unsere Wahrnehmung. Man entdeckt plötzlich, dass zwar fraglos in diesem Chaos, aus dem unsere Welt nun einmal besteht, noch vieles verbesserungsfähig ist. Doch anderseits stellt man fest, dass auch erstaunlich viel gut geht, und zwar gerade weil sich so viele tolle Leute darum bemühen. Und denen sollte man das sagen, wann immer es einem auffällt. 

Nicht nur den Verlegern. 




Freitag, 18. Oktober 2013

VG Wort und die Verlage - Der Rechtsstreit geht weiter

Gerechtigkeit - Nikon (www.piqs.de)
Die Verwertungsgesellschaft VG Wort führt üblicherweise den pauschalen Verlegeranteil direkt an die Verlage ab, obwohl dies grundsätzlich eigentlich über den Autor erfolgen müsste.
Dagegen hat sich nun ein Autor gewehrt - und vor dem OLG München in der II. Instanz gewonnen (Az: 6 U 2492/12) wie auch schon vor dem Landgericht München I. 


Das OLG München führt nun aus: 

"Es wird festgestellt, dass die Beklagte seit dem Jahr 2008, in der Vergangenheit nicht berechtigt war und in der Zukunft nicht berechtigt ist, bei der Ausschüttung der auf verlegte Werke des Klägers entfallenden Vergütungsanteile unter Berücksichtigung folgender Abzüge zu berechnen: a) Abzug eines Verlegeranteils (...)"

Und dann auch noch: 

"Die Beklagte wird verurteilt, dem Kläger Auskunft darüber zu erteilen, welche Beträge sie seit dem Jahr 2008 von auf die verlegten Werke des Klägers entfallenden Vergütungen in Abzug gebracht hat (...)"
Zur Begründung teilt das OLG in seiner Pressemeldung mit, dass die VG Wort nicht ohne Weiteres berechtigt war und ist, von dem einem Autor zustehenden Anteil an den Erlösen seiner Werke entsprechend einem Verteilungsplan in Abzug zu bringen. Etwas anderes gelte nur dann, wenn die gesetzlichen Vergütungsansprüche des Autors an den Verlag abgetreten und von dem Verlag in die VG Wort eingebracht worden seien. Dies bedarf - so interpretiere ich die mir vorliegenden Informationen jedenfalls - einer entsprechenden Vereinbarung zwischen Autor und Verlag ("Abtretung"). Die in der Satzung der VG Wort vorhandene Regelung, wona
ch dies pauschal automatisch geschieht, widerspricht, so das OLG, nicht nur § 63 a UrhG, sondern auch zwingendem EU-Recht.
Es ist daher dringend ratsam, künftig in den Verlagsverträgen die VG-Wort-Klauseln kritisch zu lesen. Wenn die Ausschüttungen vom Verlag beansprucht werden, sollte dieser das auch entsprechend (mit einer geldwerten Gegenleistung) begründen. Grundsätzlich nämlich stehen sie dem Autor zu.

Details und die offizielle Meldung gibt es hier.

Endgültige Rechtssicherheit hingegen wird es sobald nicht geben. Das OLG hat die Revion vor dem BGH zugelassen und es ist damit zu rechnen, dass auch seitens VG Wort Revision eingelegt wird. Damit wird ist mit einer abschließenden Klärung dieser in den Details durchaus schwierigen Frage erst in ca. 2 Jahren zu rechnen.


Dienstag, 15. Oktober 2013

Intellektueller Kopierschutz

Aufschrei, junger Seeadler - Zeppelin (www.piqs.de)
Es war noch nie schwer, jede nur denkbare Meinung zu der die Autorenwelt allzeit bewegenden Frage nachzulesen, wie viel "Inspiration" man sich von den Kollegen holen darf. Seit Guttenberg ist es noch einfacher geworden.
Urheberrechtlich ist jeder, der sich mit Texten und deren Verwertung auseinandersetzt, gefordert, wenigstens die Grundlagen parat zu haben. Wie nah darf ich an ein Werk herankommen, ohne die darauf liegenden Urheberrechte zu verletzen? 
Was überhaupt ist geschützt? Das Urheberrecht schützt neben Fotos, Film und Musik auch Schriftwerke - vereinfacht gesagt, alles, was man lesen kann. Von Texten verlangt der Gesetzgeber dabei eine gewisse kreative Qualität, die sogenannte "Schöpfungs-" oder "Gestaltungshöhe". Das soll heißen, "erforderlich ist eine durch die individuelle Gedankenführung geprägte sprachliche Gestaltung oder eine individuelle Auswahl oder Darstellung des Inhalts." Starre Regeln gibt es nicht, allerdings ist es bei literarischen Werken in den allermeisten Fällen zu bejahen. 
Sobald ein Werk Urheberrechtsschutz genießt, darf es nur mit Zustimmung des Urhebers (Autors) verwendet werden. Bei Verstößen kann der Urheber neben Unterlassung auch Schadensersatz verlangen. 
Das gilt nicht nur für das Werk als Ganzes, sondern auch für sprachlich eigenständige, also aus sich heraus verständliche Textpassagen. Und zwar nicht nur bei Doktorarbeiten und Internetseiten, sondern z.B. auch bei einer Szene aus einem Buch oder Film. 
Die Bearbeitung, also das Verfremden und Umschreiben eines Textes kann das Urheberrecht brechen. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Denn wenn der individuelle schöpferische Gehalt auch noch im bearbeiteten neuen Werk weiterlebt, liegt eine Urheberrechtsverletzung vor. Es genügt also sicher nicht, die Namen und Orte auszutauschen. Werden ganze Absätze nur etwas umformuliert und in der Reihenfolge der Vorlage übernommen, wird in der Regel eine Urheberrechtsverletzung vorliegen. Wenn die Umarbeitung nicht ausreichend  und der originäre Urheber entgegen §13 UrhG nicht benannt ("zitiert") wurde, liegt gerade wegen der Bearbeitung ein besonders schwerer Fall vor.
Allerdings darf nach § 51 UrhG ein an sich schutzfähiger Teil eines Schriftwerkes in einem anderen Werk wiedergegeben werden, wenn die Übernahme als Zitat gekennzeichnet ist, der Urheber genannt ist und die Wiedergabe im Rahmen einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dieser Textstelle erfolgt oder aus anderen wissenschaftlichen Gründen notwendig ist.
Lässt man die Paragraphen hinter sich, bleibt der eigene sportliche Ehrgeiz und die moralische Frage, was man eigentlich mit welchen Mitteln erreichen will. Es ist schwierig und ich habe auch schon viel darüber diskutiert - allzeit beweglich in verschiedenen Lagern sogar. 
Die einen sagen, dass ein Plagiat die ehrlichste Art eines Kompliments ist, weil man ja keinen Schrott abschreiben würde - was sicherlich über das Ziel hinausgeschossen wäre. Die anderen vertreten die Ansicht, dass man auch seine eigenen Ideen verwerfen müsse, sobald sie andernorts von anderen so ähnlich schon veröffentlicht werden. Das finde ich nun kleinlich.
Ich persönlich zitiere gern. Ich übernehme auch mal eine Szene aus einem Buch und baue sie um und dann ein.Weil ich sie toll finde. Und weil ich sie beim Schreiben noch einmal ganz anders wahrnehmen und genießen kann. 
Man hört immer wieder und mit guten Argumenten, dass das eh überbewertet wird, weil es nur eine sehr überschaubare Anzahl von denkbaren Geschichten gibt. Und dass ein Plagiator sei, wer von einem abschreibt. Wer nämlich von vielen abschreibt, ist ein Wissenschaftler. 
Wo wird Inspiration zum Diebstahl? Wir greifen auf unsere Fantasie zurück, die von unseren Erlebnissen genährt wird. Entweder indem wir sie nachbilden - oder indem wir sie ganz bewusst vermeiden. Aber sie prägt unsere Erzählung, so oder so. 
Ich habe z.B. im großen Rat von Athon die Debatten um den Afghanistan-Einsatz wiederentdeckt. Nicht bewusst reingeschrieben, aber eines Tages beim Überarbeiten doch bemerkt. So kann es gehen. Ein Film, ein Erlebnis, ein Buch, eine Reportage, der blöde Spruch eines Freunds und das Malheur des Lebensgefährten - alles wird verwurstet. So ist das eben. 
Der Anstand verlangt , dass man das Werk der Kollegen respektiert und nicht etwa 1:1 kopiert oder nur die Namen wechselt, was aber schon vorgekommen sein soll. Nein, Inspiration bedeutet für mich, etwas Bekanntes zu nehmen und dem etwas Eigenes hinzuzufügen oder es aus seinem Zusammenhang zu reißen und einen neuen zu schaffen.
Viel Theorie, aber was heißt das jetzt nun konkret?  Wobei diese Frage z.B. mit bayrischem Akzent ein berühmtes Zitat aus Rosenmüllers liebenswertem "Wer früher stirbt, ist länger tot" ist - und damit gleich mein erstes Beispiel.
Dreht man an den Figuren - das mache ich oft - wird eine neue Geschichte daraus. Wenn völlig andere Charaktere sich in "inspirierten Szenen" genauso verhalten und das immer noch logisch und nachvollziehbar ist, dann bin ich als passionierter psychologischer Gründler womöglich einer der großen Grundmuster in der menschlichen Verhaltensweise auf die Spur gekommen.
Man kann auch am Setting drehen. In einer anderen Kultur und damit anderen Rahmenbedingungen erhalten die bekannten Verhaltensweisen einen völlig neuen Sinngehalt. Wem ist bei Pretty Woman nicht erst in der Szene im Hotelgarten, wenn Vivian mit ihrer Strich-Freundin spricht, aufgefallen, dass die Story tatsächlich die von Aschenputtel ist? Würden Hänsel und Gretel unter Elfen genauso funktionieren
Oder man verändert die Erzählperspektive. Wir würde Rotkäppchen aus der Sicht des Wolfes klingen? Was ist eigentlich aus Dornröschen und ihrem Prinzen geworden? Hat sie jetzt eine Schlafstörung oder eine Rosenallergie entwickelt? Fragen über Fragen - und sie alle verdienen eine Antwort. Nicht notwendig in dem aktuellen Werk, aber vom Grundsatz. 
Und daher ist es auch völlig in Ordnung, wenn man die Ideen der Vordenker aufgreift und variiert. Finde ich. 

Montag, 7. Oktober 2013

Autoren-Homepages I - Die Basis für die Basis

Aufwärts - Pixelpony (www.piqs.de)
Wenn Ihr mich heute morgen gesehen hättet, würdet Ihr mich vermutlich sehr entgeistert angeschaut haben, weil ich gewiss viereckige Augen gehabt habe. 
Die kommen von einer Nacht vor dem PC, die ich - wohl um mich vor dem notwendigen Tod eines meiner Protagonisten zu drücken - damit verbracht habe, über meine Autoren-Homepage nachzudenken. 
Und um zu sehen, was die - vorzugsweise erfolgreiche - Konkurrenz so treibt. Wer braucht die NSA, wenn er Tante Google fragen kann?


Es ist ein zähes Geschäft, ein Buch zu bewerben. Ich bin erstaunt, wie schwer. Und wie viel Geduld erforderlich ist. Im Schneckentempo geht es aufwärts. Aber immerhin geht es aufwärts.
Doch es bleiben Zweifel... Das ist normal. Die bleiben immer.
Wozu überhaupt eine Homepage?
Vielen Lesern ist das völlig egal, weil sie eben ein Buch und keinen Freund kaufen wollen. Viele andere Leser sehen das aber anders. Sie möchten sich nicht nur mit den Protagonisten, sondern auch mit dem Autor auseinandersetzen. Für diese Leser ist eine Autoren-Homepage ebenso wie ein Autoren-Blog eine gute Basis. Während ein Blog kommunikativer ist, kann m.E. über eine Homepage mehr statische Information vermittelt werden (wer bin ich, was will ich, etc.)

Mit anderen Worten, ich ging der höchst spannenden Frage nach, was eine Autorenhomepage erfolgreich macht.

Fazit: Ich weiß es nicht. 
Ich weiß frustrierenderweise noch nicht einmal, ob es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Homepage und Buch in Sachen Erfolg gibt. Und doch lassen sich ein paar grundlegende Dinge festhalten. 

Mal sehen, ob ich das nachvollziehbar zusammenbekomme, quasi eine Checkliste für die Autoren-Homepage:
  1. Wen will ich eigentlich ansprechen?
    Oder businesslike ausgedrückt: Welche Zielgruppe kommt für mein Buch in Betracht?
    Das klingt zunächst kryptisch. Mir ist es ja eigentlich egal, wer mein Buch kauft. Wer immer zahlt, ist mir willkommen. Aber natürlich gibt es Wahrscheinlichkeiten. Also typische Leser, denen mit einigermaßen großer Zuverlässigkeit mein Buch eher gefallen sollte.
    - Männer?
    - Frauen?
    - Kinder und Jugendliche?
    - Unentschieden?

    Oder auch:
    - eher mit hohem Bildungsniveau
    - eher mit niedrigem Bildungsniveau
    - unentschieden?
    Das soll jetzt nicht heißen, dass man Bücher eher für dumme Leser schreibt, aber sagen wir es mal so: Je komplizierter die Sprache, je komplexer die Story, desto wahrscheinlicher wird sich ein einfacher gepolter Leser überfordert fühlen und das Buch enttäuscht zur Seite legen.

    Oder auch:
    - private Kunden (also wirklich der Endkunde, sprich Leser)
    - Geschäftskunden (also eher Buchhändler, Agenten und Verlage...)
    - Pressevertreter (die über mich berichten sollen)

    Oder auch:
    - Nutzer mit schnellem Internetzugang und starken Computern
    - Nutzer mit eher langsamerem Netz und älteren Geräten
    Das ist jetzt nur auf den ersten Blick egal, aber je nachdem, welche Features man auf seine Seite packen möchte, sollte man schon überlegen, ob das bei dem anzusprechenden Nutzer zu einem Systemabsturz und entsprechendem Verdruss führt. Fantasy zum Beispiel hängt davon ab, wie sie geschrieben ist. Martialische Fantasy wird eher von technikinteressierten Männern gelesen. Romantische Fantasy dagegen eher von Mädels, die deutlich weniger Zeit vor dem PC verbringen.
  2. Was will ich mit meiner Website erreichen?
    Wenn man sich schon die Mühe macht, eine Homepage zu gestalten, soll damit ja was ausgesagt und erreicht werden, was über "Ich hab jetzt auch eine Autoren-Homepage" hinausgeht. In einem Buch über Webdesign habe ich Aussagen wie diese gefunden:
    - Sie soll das Unternehmen (also mich als Autor) im Internet vertreten. => Ja, genau!
    - Sie soll Neukunden (Leser) gewinnen => Das vor allem. Lesergewinnung, darum geht es.
    - Sie soll Kunden durch Mehrwert binden => Das natürlich auch. Ich schreibe mehrere Bände.
    - Sie soll Kunden mit Informationen versorgen => Termine zu Leserunden, Veröffentlichungen...
    - Sie soll gedrucktes Material online verfügbar machen => Hm.. nein, eher nicht. Im Gegenteil.
    - Sie soll direkte Verkäufe ermöglichen => Webshops sind ja nett, aber da genügen Links
    - Sie soll Presse informieren => Hm, das ist eher Zukunftsmusik
    - Sie soll Adressen von Interessenten generieren => Vielleicht für einen Newsletter... Hm.
    - Sie soll mein Marketingkonzept online unterstützen => Mein was? Genügt das hier nicht? Oh.
    - Sie soll Markenbildung unterstützen (Branding) => Hm.. Das klingt so groß. Zu groß?
    - Sie soll Marktforschung betreiben. => Das überfordert mich. Sollte die Website nicht das Ergebnis einer Marktforschung sein? Sonst würde ich ja meine Zielgruppe gar nicht kennen.
  3. Was habe ich zu bieten? Oder vielmehr welche Angebote soll die Website enthalten?
    Jetzt geht es darum, welche Mittel eingesetzt werden, um die oben angesprochenen Ziele zu erreichen.
    Bekannt ist, wer besucht wird. Was also kann man bieten, um einen Besucher dazu zu bringen, wieder zu kommen? Und noch seine Kumpels mitzubringen?
    Das könnte sein:
    - Direkter Kontakt zwischen Leser und Autor
    - Informationen zu den Büchern (Klappentexte, Zusammenfassungen, Leseproben)
    - Bonusmaterial zu den Büchern (z.B. rausgefallene Szenen, Beschreibungen der Protagonisten)
    - Informationen über den Autor und evt. auch den Verlag
    - Pressespiegel (erschienene Berichte, z.B. Rezensionen)
    - Pressemeldungen (Hinweise auf Aktivitäten und Werke)
    - Informationen zu aktuellen Aktionen wie Signierstunden und Lesetermine
    - Gewinnspiele und Preisausschreiben
    - Feedbackmöglichkeiten über Gästebuch oder Kommentarfunktion, evtl. ein Forum
    - Newsletter-Registrierung
    - Passende Online-Spielen
    - Interaktion, z,B, durch Fanliteratur, ggf. auch über die Seite (Web 2.0)
    - Verbindung mit social-web-Seiten wie Facebook oder Google+
  4. Wie soll die Website aussehen? Design
    Wer soll angesprochen werden? Eine Kinderbuchseite soll anders aussehen als eine Daantasy-Erotik-Seite. Was also erwartet die relevante Zielgruppe, der "noch-nicht-Fan"?Gelungene Seiten bedienen ihr jeweiliges Genre. Das heißt jetzt nicht notwendig, dass alle Seiten für Girlie-Bücher zwingend rosa gehalten sein müssen - aber ehrlich, ein Klischee wird nicht so geboren, sondern hat hart gearbeitet, um sich gegen Trends und Moden durchzusetzen. Wenn man also einen Stilbruch begeht, sollte man vorher darüber nachdenken, warum. "Hauptsache anders" betont zwar die Individualität, aber lockt nicht zwingend Leser an.
    Was wäre der optisch erste Eindruck für einen Besucher auf der Homepage?
    - klassisch oder futuristisch
    - konservativ oder progressiv
    - cool oder verspielt
    - unterhaltend oder kommerziell
  5. Das Besondere
    Diese Fragen sterben sich viele, und oft fallen die Antworten ähnlich aus. Daher ist es wichtig, dass die Homepage unverwechselbar wird. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
    - Logo
    - Corporate Design (Farben/Schriften/Bildsprache)
    - Werkbeschreibungen, die vorzugsweise über die Informationen der Online-Shops hinausgehen
    - Bilder (mindestens mal die Cover)
    Der Mensch ist ein optisches Wesen. Verwendet Bilder. Schöne Bilder. Bilder erreichen in Sekundenschnelle Herz und Seele, da kommen Worte niemals mit. Völlig unmöglich. Aber ein gutes Bild lädt zum Verweilen ein. Es generiert Wohlwollen und Interesse. Deshalb sollte es auch irgendeinen Bezug zum Text haben. Sonst ist der Besucher enttäuscht und für alle Zeiten verscheucht
  6. Aufbau
    Es gibt wenig ungeduldigere Lebensformen als den Internet-Surfer. Wenn einer Seite nicht sofort klar zu entnehmen ist, um was es geht, ist der Besucher wieder weg. Wenn sich der Aufbau der Seite nicht intuitiv zwischen Chips-Futtern und Fernsehen erschließt, ist der Besucher wieder weg. Wenn die Seite nicht wiedergibt, was erwartet wird, ist der Besucher wieder weg.
    Ich habe mir Google Analytics gegönnt und werte für meine Homepage (nicht diesen Blog) meine Seitenbesuche aus. Danach weiß ich mehr und wenn sich allgemeine Erkenntnisse herauslesen lassen, werde ich die auch weitergeben. Bis dahin kann ich nur jedem empfehlen, das für die eigene Seite zu tun
  7. Technik
    Also das ist jetzt mit Vorsicht zu genießen. Ich bin kein Techniker. Im Gegenteil. Ich bin das PC-Problem vor dem Monitor. Aber das, was mir so gesagt wurde, ist folgendes:
    - Domain: Eine Domain ist wichtig und es ist auch wichtig, dass sie einen guten, einprägsamen Namen hat. Auch wenn heute viel über Google angesteuert wird, sollte der Name leicht zu merken sein.
    - Provider: Ein Serverplatz ist heute leicht zu bekommen. Es gibt im Netz viele Angebote, die auch einem Anti-Nerd wie mir ermöglichen, eine eigene Homepage zu basteln.
    - Social Net (Facebook, Twitter, Google+, Xing) - man kann sie mögen oder nicht. Sie sind heute ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Kommunikationskultur. Und wer gehört werden will, hat keine Wahl.
    - Pflege: Google vergisst Seiten, die nicht gepflegt werden, die keine Änderungen und Weiterentwicklung vornehmen. Eine Faustregel sagt, dass man einmal wöchentlich aktualisieren sollte. Hier können - zumindest technisch versierten Menschen - ggf. Content Management Systeme helfen.
    Wer dazu nicht bereit ist, sollte sich gut überlegen, ob nicht vielleicht doch eine einfache "digitale Visitenkarte" genügt.
  8. Bekanntheit
    Welche Maßnahmen machen eine Website bekannt? Gemeint sind jetzt nicht so sehr die Online-Aktivitäten, sondern eher die Vorbereitungshandlungen dafür:
    - Domain steht auf allen Visitenkarten und Werbemitteln (z.B. Flyer)
    - Website erscheint in der E-Mail-Signatur
    - Auf Facebook-, Google+, Twitter- und Xing-Seiten wird verlinkt - und umgekehrt...
    - Für die Suchmaschinenen werden geeignete Keywords angeboten.
    - Mit passenden Seiten - z.B. der des Verlags oder anderer Autoren vergleichbarer Genres - verlinken
    - Externer Content - z.B. Nachrichtenfeed - bringen zusätzliche Online-Reputation
Das Thema "Homepage" ist noch nicht abgeschlossen. Über den Aufbau, die Texte, die SEO und dergleichen mehr, habe ich noch etwas mehr zu sagen. Bald. Hier. Ich freu mich...
Eure Kay

Sonntag, 6. Oktober 2013

Dicke Felle für den Dschungel Amazoniens.


Björk - renelutz (www.piqs.de)
Als der Teufel mal einen besonders guten Tag gehabt hat, hat er Amazons Ranking erfunden. 
Wer schon einmal, vorzugsweise zu vorgerückter Stunde, einer Autorenrunde gelauscht hat, wird sich unwillkürlich fragen, wie viele vermutlich sensationelle Geschichten allein deshalb unerzählt geblieben sind, weil ihr geistiger Vater stattdessen halbstündlich mit fadenscheinigen Ausreden bei Amazon vorbeigesurft ist, um sein Ranking zu überprüfen.

Es ist eine Sucht im reinsten Wortsinne, wie die das eigene Werk sich die Amazon Verkaufsränge hinaufhangelt, um dann meist früher als später wieder zu fallen und zu fallen und zu fallen. 

Und wenn man schon dabei ist, widmet man sich den Rezensionen. Den ehrlichen und nicht so ehrlichen. Natürlich will keiner zugeben, dass er sich über die wohlwollende, mehr personen- als werksmotivierte Rezension von Tante Irmi freut, die nie zuvor irgendwo was gepostet hat, aber eh - die Welt ist hart und man kann jede Unterstützung brauchen. Wenn dann aber mäßige Rezis eintrudeln oder gar Verrisse - dann liegt die Autorenseele danieder. Dann wird erst mal nicht mehr geschrieben, sondern gehadert. Griechische Tragödien dürften so entstanden sein, auch wenn es damals noch kein Amazon gab. Vielleicht gibt es wirklich Inkarnationszyklen und ich habe diesen Menschen, die sich anonym hinter Fluffy84 oder dergleichen verstecken, etwas in einem früheren Leben angetan? Den Mann ausgespannt oder die Kutsche zerkratzt?

Besonders verstörend ist, wenn sich dort über Dinge aufgeregt wird, die gar nicht in meinem Buch drinstehen. Sind das Leseproben-Kritiker, die sich anmaßen, nach den ersten 50 Seiten zu wissen, was in den restlichen 300 steht? Das ist unseriös und beschert vielen Psychiatern gute Einnahmen, bis die damit ausgelöste Schreibblockade erfolgreich (?) überwunden ist. Was reitet diese Rezensenten, ihre Rosinante zu satteln und die Welt vor meinem Werk zu warnen, das sie gar nicht studierten? 

Es steht außer Frage, dass ein schlechter Verkaufsrang und erst recht eine schlechte Kritik das Todesurteil jeden Werkes sind. Wir alle wissen, dass dann alles vorbei ist, der Traum zerplatzt. Niemand wird jemals wieder dieses Buch auch nur mit dem Hintern ansehen. Ich mochte z.B. Shades of Grey nicht und zwar zu Zeiten, wo es in den US-Charts weit von einem Spitzenplatz entfernt war. Ich mochte schon die Vorlage nicht, aber SoG geht gar nicht, auch wenn es mir ein bösartiger Freund empfohlen hat. Und das habe ich auch gesagt. Ich habe einen Verriss geschrieben. Einen bösen auf .com und auf .de und der wurde sogar als außerordentlich hilfreich gewertet. Der Rest ist Geschichte. SoG ist dazu verurteilt, auf den Verkaufstischen zu verstauben. Niemand liest es und Frau E. ist dazu verdammt, ihr Leben in Armut und Schande zu verbringen. Damit muss ich leben. Im Inkarnationszyklus werde ich dafür bezahlen. So oder so.

Aber das zeigt, dass man darauf nichts geben soll. Jedes Gefühl, das wir mit unseren Geschichten wecken, ist eine Reaktion und als solche berechtigt. Ärgert Euch nicht, sondern schreibt, denn dafür seid ihr da. Stellt Euch dem Publikum, stellt Euch der Kritik und schreibt weiter. Nur darum geht es. Es ist die innere Einstellung, um die es mir hier geht. Es ist Eure Geschichte, lasst sie Euch nicht zerreden. 
Auch die schlechten Kritiken beweisen, dass Ihr gelesen wurdet, dass Euer Buch aus der Masse anderer Bücher irgendwie herausgestochen ist. Damit habt Ihr etwas Wichtiges erreicht. Und ein Leser hat Zeit in Euch investiert. Er hat Euch gelesen - selbst wenn er es gehasst hat. Das ist doch was.
Es gibt keine schlechte Presse. Es gibt keine falschen Reaktionen. Jede Beachtung bringt Euch einen Schritt weiter. 

Auch wenn es schwer fällt: Legt Euch einen dicken Pelz zu. Macht Euch nicht von Statistiken abhängig. Schaut nicht öfter als alle paar Tage dort vorbei. Ich habe es ausprobiert, das Ranking lässt sich durch Page Impressions nicht beeinflussen. Ein Ranking besagt nicht mehr als "Noch" oder eben "Noch nicht".
Erfolg hängt nicht an Minutenaufnahmen bei Amazon und auch nicht an einzelnen Rezensionen. Abgerechnet wird zum Schluss und diesen Zeitpunkt bestimmt ihr allein.
Arbeitet, an Eurem Werk, an Euch, an Eurer Einstellung und bewerbt Euer Buch. Denn dann werdet Ihr auch Eure Fans finden. Oder - wissenschaftlicher ausgedrückt - Eure Zielgruppe. 
Und wie man die erreicht, darüber wollen wir gemeinsam nachdenken. 
Hier. 

Das Wort zum Sonntag

Der Steg - kstudi (www.piqs.de)

Heute ist Sonntag. Es regnet. Daran könnte ich schuld sein, denn es passt zu meiner Stimmung. Nur bin ich nicht Akasha, meine Protagonistin, die eine so überdimensioniert magiebegabte Hexe ist, dass sich das Wetter unwillkürlich und äußerst beflissen ihrer Stimmung anpasst. Dann hat das nichts miteinander zu tun, aber das macht nichts, denn es passt trotzdem.
Wenn ich über mein Laptop hinweg aus dem Fenster sehe, könnte ich heulen. Und diese Kleinwetterlage hätte unmittelbar mit meiner Stimmung und dem Wetter zu tun und damit schließt sich der Kreis.
Aber warum erzähle ich Euch das?
Nun, als ich vor nicht ganz einem Jahr den ersten Band der Schwerttanz-Saga unter dem Titel "Einfach kein Held" veröffentlicht habe, war ich ja so motiviert und guter Dinge.... Ich war himmelblauäugig und das obwohl ich eigentlich braune Augen habe.  Amazon war mir ein Buch mit 7 Siegeln, denn es genügt nicht, dort schon einmal eingekauft zu haben. Meine erste Lesung war vor allem für mich ein Abenteuer, die Leserunden würde ich nachträglich auch anders aufziehen und die Social Nets erfordern auch deutlich mehr als guten Willen. 
Was habe ich gelernt?
  • Es gibt unfassbar viele Bücher. Und unfassbar viele Autoren - manchmal kommt es mir so vor, als gäbe es mehr Autoren als Leser.
  • Die allermeisten Autoren sind nicht erfolgreich. Und zwar weder wirtschaftlich (das sowieso nicht), sondern auch emotional. Es ist ein frustranes Geschäft, das Schreiben, denn wenn das Buch fertig ist, geht die Arbeit erst los. Es ist dabei nach meiner Erfahrung auch einerlei, ob man nun auf Verlagsjagd geht und Absagen sammelt oder lieber den Lesern selbst als Indie nachstellt. 
  • Buchmarketing ist ein superhartes Geschäft und das sage ich als jemand, der im Brotjob schon auch täglich ins Haifischbecken steigt. Aber wenn man aus Leidwolllust, Geltungsdrang oder einer inneren, unbezwingbaren Unruhe heraus nun unbedingt Autor sein will, hilft alles nichts, man muss sich der Aufgabe stellen, seine Bücher auch zu verkaufen. Oder wenigstens so an den Leser zu bringen, denn es gibt nichts Traurigeres als eine Geschichte, die niemanden berühren darf. Und dabei sollte man zumindest als Autor nicht draufzahlen. 
  • Das eigene Buch als enteignungsgleicher Eingriff lässt unweigerlich den Autor auf Dauer verhungern und wenn wir keine schwächliche Erbtante in petto haben und uns nicht auf einen Lottogewinn verlassen wollen, dann muss man einen Weg finden, der nicht nur uns, sondern auch unsere Banker und Vermieter, die oft erstaunlich humorlos reagieren, wenn man aktuelle Flauten mit künftigen Erfolgen erklären will.

Da mein Vater selbst einen Verlag hatte, verstehe ich jeden Verlag, der es sich dreimal überlegt, ob er in mich investieren will. Lektorat, Cover, Satz, Druck, Papier, Versand, Werbung - das alles kostet Geld (und wenn der Autor ein quengeliger Künstler ist, auch Nerven). Den Verkaufspreis muss man sich dann mit dem Händler und dem Distributor teilen. Häufig bleibt dem Verlag damit nicht nennenswert mehr als dem Autor, 10% vom Verkaufspreis etwa.

Als Indie kann man heute gut dagegen anhalten und Verlag und Autor in einem sein. Doch die Freiheit kostet Kraft, denn damit bleibt der ganze Kram aus dem oberen Absatz an einem selbst hängen und die größere Marge wird hart erarbeitet. Andererseits - und das ist der Grund, warum ich trotz gelegentlicher dunkler Stunden gerne Indie bin - als Verlagsautor geht es mir kaum besser. Ich muss trotzdem nach Tippen der magischen Buchstabenfolge E-N-D-E erst richtig loslegen. Der Verlag erleichtert mir nur die Verteilung. Ich kenne hunderte von Autoren und nicht einen (!), der erfolgreich ist und nicht hart nach der Veröffentlichung an seinen Verkäufen arbeitet. Die oft gehörte Aussage, man wolle in einem Verlag veröffentlichen, weil der sich dann um den Verkauf kümmert, ist falsch. 

Wer es schafft, sein Buch an den Leser zu bringen, kann wählen, ob er das selbst tun will, oder ob er sich eines Verlags als eine Art Zwischenhändler bedient. Wenn das Geld, das in ein Buch investiert wird, wieder reinkommt, finden sich Verlage genug. Ob ich sie dann noch brauche, ist eine individuell zu beantwortende Frage.
Und weil ich immer ein vermittelnder Mensch bin, versuche ich hier gerade mit ein paar Freunden ein neues Modell aufzuziehen, dass dem willigen Autor die Wahl lässt, wie viel Verlag er für sein Buch braucht. Einen Modulverlag, der flexibel zwar alle Leistungen eines Großverlags bietet, aber von Anfang an auf Eigeninitiative der Autoren setzt und daher seine Tantiemen abhängig von der Eigenleistung des Autors bei der Produktion des Buchs, dem Vertrieb und der Werbung verhandelt. Wir sind da erst am Anfang, aber ich werde weiter berichten. Wen es heute schon interessiert, der kann ja mal schauen: www.publz.com  oder uns auf Facebook, Google+ oder Xing besuchen. Nach der Buchmesse nächste Woche erzähle ich mehr.

"Einfach kein Held" ist eine mehrbändige High-Fantasy-Reihe, und zwar von der komplizierten Sorte. Ich liebe diese Geschichte. Sie ist Teil von mir, Ausfluss meiner Seele. Ich muss sie schreiben, ich kann nicht anders. Sie will erzählt werden. Und sie will berühren. Dafür werde ich kämpfen. Mit allen Mitteln.
Und weil Fantasy immer auch mit echtem Heldentum zu tun hat, will ich hier berichten, was passiert, was klappt und was nicht. Erfahrung ist das, was man hat, kurz nachdem man es gebraucht hätte. Wir werden sehen, wohin der Weg mich führt, ob das Leuchten am Horizont, die Sonne oder doch nur ein Wetterleuchten ist. 
Wenn ich scheitern sollte, helfe ich damit vielleicht anderen Autoren und ihren Geschichten. Dann ist mein Held eben ein tragischer.

Ich bin Kay Noa. Und Ihr seid meine Leser. 
Sehen wir, was passiert.