Ich grüble gerade über Spannungsbögen. Ein Spannungsbogen
für das Gesamtwerk des Helden, einen für den jeweiligen Einzelband und einen für
jeden meiner Handlungsstränge, wobei sinnvollerweise auch die einzelnen Szenen
dramaturgisch aufgebaut sein sollten. Das schaut insgesamt dann so aus:
Bei genauerer Betrachtung gibt das einen ziemlichen Knoten.
Teppichweben ist vermutlich einfacher. Aber nicht so spannend. Ich habe mich jetzt
hingesetzt und für Band III einmal sorgfältig geplottet. Dabei habe ich sehr
darauf geachtet, dass
a)
jeder Handlungsstrang seinen ausgebauten
Spannungsbogen erhält,
b)
diese einander abwechseln, sodass über das Buch immer
irgendwo „Spannung“ besteht,
c)
die verschiedenen Spannungsbögen dem großen Spannungsbogen
des Bandes dienen,
d)
dieser Spannungsbogen wiederum sich in den
großen Bogen der Reihe einfügt.
Rückwärts geht es leichter. Wobei das nicht viel heißt. Von „schier
unmöglich“ habe ich mich jetzt doch immerhin zwei bis vier Nanometer in eine ermutigende
Richtung bewegt.
Mit dieser Hoffnung entsteht dann auch für den Autor ein gerüttelt Maß an Spannung. Mehr noch als beim Leser vermutlich, wenn man nicht eine so derart treue Fanbase hat, dass man eh weiß, dass man gelesen wird.
Hm... Nein, ich glaube, selbst wenn man Millionen von Lesern hat, wenn man international gehypt wird und seine Bücher die Eingangshallen aller Buchkonsumtempel dieser Welt schmücken... man fürchtet sich trotzdem davor, mit seinem Herzenswerk abgelehnt zu werden.
Hm... Nein, ich glaube, selbst wenn man Millionen von Lesern hat, wenn man international gehypt wird und seine Bücher die Eingangshallen aller Buchkonsumtempel dieser Welt schmücken... man fürchtet sich trotzdem davor, mit seinem Herzenswerk abgelehnt zu werden.
Mir geht es jedenfalls immer so. Wenn ich höre, dass jemand eins meiner Bücher gekauft hat, dann freue ich mich. Wenn er es nicht liest, weil er keine Zeit hat, keine Lust, erst was anderes dran ist... dann macht mich das traurig, weil ich mich doch so gefreut habe. Wenn er es aber liest - dann fiebere ich mit, hänge an seinen Lippen, warte auf ein erlösendes Lächeln, auf ein rasches Weiterblättern, auf ein Zeichen, dass es ihm gefällt, was ich in vielen langen Nächten geschrieben habe. Das ist nervenzerfetzender Suspense, sage ich Euch. Ein Sturm von Gefühlen, dem ich mich ausliefere.
Und zwischendrin braucht der Held ebenso wie der Leser auch ein wenig Entspannung. Und in diesem Sinne haben wir uns jetzt auch ein schönes Wochenende verdient. Ich geh dann mal Spannungsbögen basteln…
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