Life on the wire - Wildexplorer (www.piqs.de) |
Wer soll mich kennen, woher und warum?
In diesem ersten Teil geht es mir darum, überhaupt einmal dafür zu sensibilisieren, hinzuhören, was die Spatzen über einen von den Dächern pfeifen - oder in diesen Zeiten eben zwitschern...
Ich höre öfter, wenn man mich
nach meinem Namen fragt, dass man den schon gehört hat. Auch wenn ich ziemlich
sicher bin, dass es nicht stimmt. Aber es zeigt, dass mein Autorenname Kay Noa
ein guter ist, weil er bekannt klingt. Glück gehabt.
Im modernen Buchmarkt ist nach
wie vor die Reputation des Autors unendlich wichtig für die Entscheidung der
Leser für (oder gegen) ein Buch. Heute vielleicht wichtiger denn je, denn
anders als früher wird heute gerade von den wichtigen Viellesern, den
Buchjunkies, Bücherwürmchen, Leseratten und Buchbloggern doch der persönliche
Kontakt zum Autor gesucht und erwartet. Ob das in Form des Austauschs in Foren
oder in Leserunden ist, ob durch Gewinnspiele, Lesungen oder auch persönlichen
Treffen auf Messen und Cons.
Das bedeutet zunächst, dass man
als Autor heute irgendwie aus seinem Kämmerchen raus muss – zumindest in die virtuelle
Welt.
Es heißt aber vor allem, dass man sich sehr genau überlegen muss, wie
man sich präsentiert. Ich persönlich bemühe mich da einerseits um Authentizität
- frei nach dem Motto: Wer faul ist, sollte ehrlich sein – andererseits überlege
ich mir aber auch genau, wie viel Kay ich öffentlich preisgebe. Ich will ja
nicht so enden wie Lady Diana, totgehetzt von Paparazzi…
Umgekehrt gibt es viele
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die Strategien aus der (digitalen)
Unternehmenskommunikation einsetzen, um sich sichtbarer zu machen und/oder zu
vermarkten. Wenn man damit erfolgreich ist, geht es aber schneller als man das
Geld zählen kann, nicht mehr nur um Vermarktungsaspekte, sondern vor allem
darum, die Informationshoheit über den eigenen Namen in den eigenen Händen zu
halten. Und das betrifft durchaus auch Leser.
Wir alle sind längst öffentliche Personen
Jeder von uns taucht heute – in
mehr oder weniger großem Ausmaß – im Internet auf. Die Spanne reicht von der eigenen
Homepage, Profile auf Jobbörsen oder Social Media Plattformen über Rezensionen
und Beschwerden auf irgendwelchen Onlineportalen oder Anfragen in Profiforen.
“Online-Reputation” ist Teil der Kommunikation mit Lesern
Das Reputationsmanagement ist für
Unternehmen heute längst eine Selbstverständlichkeit. Auch Privatpersonen müssen
mit zunehmender Aktivität im Internet darauf achten, wie sie sich dort
präsentieren. Die vermeintliche Anonymität ist ein Trugschluss und auch mit
einem Nickname ist der Bezug zwischen der Realfigur und dem Internetwesen noch
längst nicht unterbunden.
Der professionelle Autor muss
sich dabei im Prinzip wie eine Mini-Firma sehen, als Zwitter zwischen
Unternehmen und Einzelperson. Je mehr man nicht einfach nur persönlichen Interessen
folgt, sondern eine Person des öffentlichen Lebens wird, desto mehr ähnelt die Markenbildung
und die Pflege der Reputation einer unternehmerischen. Es geht darum, etwas zu
verkaufen oder sich selbst gut zu verkaufen – in unserem Fall geht es um
Bücher, die ein neues Zuhause suchen.
Was weiß das Netz über mich?
Ich habe mich für diesen
Artikel nach längerem mal wieder gegoogelt. Ansonsten habe ich einige “Alerts”
auf meinen Namen und auf relevante Begriffe gesetzt, etwa auf Vampire (so erfahre ich auch was die
Kollegen so treiben) und Vampire
Beginners Guide. Dazu dann für meinen Fantasy-Roman noch „Einfach kein Held“
und „EKH“ und aus Gründen des Titelschutzes auch noch „Schwerttanz-Saga“, weil
ich so ja die Reihe im Herbst relaunchen will.
Jeder sollte wissen, was andere
über ihn im Web veröffentlichen. Das Monitoring ist heute für jedes Unternehmen
Pflicht, ganz gleich in welchem Umfang eigene Präsenzen und Publikationen
vorhanden sind. Stellt Euch vor, ihr seid in einen Skandal verwickelt und merkt
nichts davon?!
Tatsächlich ist fast immer
dann, wenn Handlungsbedarf bemerkt wird, dieser auch ein dringender. Gerade
weil das Netz nichts vergisst, muss man da schnell, gezielt und raffiniert
gegensteuern. Das sind alles Erkenntnisse, die ich im Rahmen meiner beruflichen
Tätigkeit regelmäßig predige und deren Missachtung gerade bei so medienaffinen
Menschen wie denen, die ich hier über diesen Blog überhaupt erreichen kann,
immer wieder völlig erstaunt.
Wem gehört mein Name?
Wer privat Sabine Müller heißt,
hat den Vorteil, dass die Wahrscheinlichkeit, im Netz unangenehm aufzufallen,
aufgrund der Masse derer, mit denen man sich den Namen teilt, relativ gering
ist. Aber als Autor will man ja
auffallen! Man muss von seinen Lesern bemerkt werden. Daher sollte der erste
Schritt, noch vor der Veröffentlichung ein Monitoring sein. Was spuckt Google aus? Wie groß ist die
Wahrscheinlichkeit in die Toptreffer zu kommen?
Und auch dann muss man darauf
achten, dass der Klang des eigenen Namens nicht davon geprägt werden sollte,
was in irgendwelchen Verzeichnissen, Linksammlungen oder Facebook-Gruppen steht.
Wer da nicht selbst aktiv wird – durch regelmäßige Posts, durch eine eigene
Webpräsenz – wird den eigenen Namen anderen überlassen, die bestimmen, was Google
dazu zu sagen hat.
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