Ich sitze hier im sonnigen Italien auf einem Berg und schreibe brav am Vampire Practice Guide und dabei wundere ich mich, wo plötzlich Lorenzo herkommt, ein italienischer Vampir.
Das Buch ist ja eigentlich schon fertig, aber auch nachdem man Ende getippt hat, ist noch viel zu tun und man kommt irgendwie erst jetzt dazu, das Gesamtwerk zu würdigen, was nicht immer erfreulich ist. Haarsträubende Tippfehler sind auszumerzen, Logikbrüche, bedingt durch nächtliche Schreibaussetzer, kritisch zu hinterfragen und ganz ehrlich - so manche nächtlich genial wirkende Idee ist beim Nachlesen am nächsten Morgen irgendwie... doof. Das ist ein bisschen so, wie wenn in der Disko das Licht angeht - Enttäuschungen sind da vorprogrammiert und die erste Ernüchterung stellt sich ein, noch bevor der Rausch verflogen ist.
Aber bevor ich jetzt meine Schreiberlebnisse mit meinen sonstigen Abenteuern vergleiche, wollte ich eigentlich in eine ganz andere Richtung...
Bekanntlich schreibe ich an einem Fantasyroman, bei dem es vorrangig um Fragen geht, wie ein moderner Vampir die an ihn gestellten Erwartungen sowohl der normalen Gesellschaft wie wir sie kennen, als auch der Schattenwelt erfüllt. Man sollte meinen, da halten sich autobiografische Einflüsse in überschaubaren Grenzen. Ich bin weder ein Vampir, noch lebe ich in zwei Welten. Mein Mann ist, obwohl ich ihn sehr schätze, nun auch nicht gerade ein gemeingefährlicher Werwolf und selbst meine Kater ähneln Grizzly allenfalls in Grundzügen.
Ich will das auch gar nicht, denn meine Geschichte kenne ich ja, während mich die von Lexa so fasziniert, dass ich ihr Raum geben will, indem ich sie niederschreibe. Und bekanntlich weiß ich vorher immer auch nicht, wo ich enden werde. Oder wann.
Und doch, verrate ich mich. Mein Leben färbt auf meine Geschichten ab. Nicht immer direkt und nicht immer so wie wir es aus Kafkas Geschichten herauszuinterpretieren gezwungen waren, aber irgendwie eben doch.
Ich habe plötzlich einen italienischen Vampir in meinem Buch.
Einen kleinen, schnauzbärtigen, der ein bisschen so aussieht wie mein Nachbar hier oben auf meinem toskanischen Berg irgendwo im Nirgendwo, der wiederum so ähnlich aussieht wie Marlon Brando in der Pate. Mein Vampir, ist heimlich still und leise ein ziemlich mächtiger Zampano in der Vampirgemeinschaft, so ein blutrünstiger Pate, wie Marlon eben, den ich in diesem Film schon ziemlich cool fand. Bis auf die Sache mit dem Pferdekopf vielleicht - was auch wieder autobiografische Züge hat. Wobei mir gerade auffällt, dass ich diese Szene, die mich als Teenie ganz furchtbar schockiert hat, prompt in meiner High Fantasy Geschichte, meinem Helden verwurstet habe.
Aber warum ist das so? Weil wir versuchen, plastisch, plausibel und realistisch zu schreiben. Gerade in einem Fantasy-Roman ist das erstaunlicherweise besonders wichtig, denn nur wenn der Leser dazu nickt und bestätigt, dass es wirklich so sein könnte, weil es sich richtig anfühlt - nur dann gerät er in den Sog der Geschichte, saugt sie auf und lässt sie wirken. Also gebe ich in all meinen Geschichten das wieder, das ich selbst erfahre. Natürlich verschoben, verändert und an meinen Plot angepasst. Aber es ist definitiv ein Teil von mir. Ich glaube, wenn ich mir so meinen kleinen Mafioso-Vampir ansehe, dass es anders gar nicht geht. Dass wir immer ein Stück Herzblut hineinlegen, in der Hoffnung, so nicht nur unsere Vampire zu nähren, sondern eben auch unsere Leser anzulocken.
Warum schreibe ich das? Nur wenn man versteht, wie eng eine Geschichte mit ihrem Autor verwoben ist, versteht man auch, was es heißt, wenn wir von Seelenbüchern sprechen.
Auch im Vampire Beginners Guide ist ganz viel von mir, von meiner Schwester und dem, was ich mir für sie wünsche, enthalten. Wer nicht nur die Worte liest und ganz still und leise zwischen die Zeilen lauscht, wird auch die wahren Geschichte entdecken, die träge in ihrem Kielwasser dümpeln.
Morgen erzähle ich Euch dann, was nicht alles nach "ENDE" kommt. Das ist unf****ingfassbar.
Das Buch ist ja eigentlich schon fertig, aber auch nachdem man Ende getippt hat, ist noch viel zu tun und man kommt irgendwie erst jetzt dazu, das Gesamtwerk zu würdigen, was nicht immer erfreulich ist. Haarsträubende Tippfehler sind auszumerzen, Logikbrüche, bedingt durch nächtliche Schreibaussetzer, kritisch zu hinterfragen und ganz ehrlich - so manche nächtlich genial wirkende Idee ist beim Nachlesen am nächsten Morgen irgendwie... doof. Das ist ein bisschen so, wie wenn in der Disko das Licht angeht - Enttäuschungen sind da vorprogrammiert und die erste Ernüchterung stellt sich ein, noch bevor der Rausch verflogen ist.
Aber bevor ich jetzt meine Schreiberlebnisse mit meinen sonstigen Abenteuern vergleiche, wollte ich eigentlich in eine ganz andere Richtung...
Bekanntlich schreibe ich an einem Fantasyroman, bei dem es vorrangig um Fragen geht, wie ein moderner Vampir die an ihn gestellten Erwartungen sowohl der normalen Gesellschaft wie wir sie kennen, als auch der Schattenwelt erfüllt. Man sollte meinen, da halten sich autobiografische Einflüsse in überschaubaren Grenzen. Ich bin weder ein Vampir, noch lebe ich in zwei Welten. Mein Mann ist, obwohl ich ihn sehr schätze, nun auch nicht gerade ein gemeingefährlicher Werwolf und selbst meine Kater ähneln Grizzly allenfalls in Grundzügen.
Ich will das auch gar nicht, denn meine Geschichte kenne ich ja, während mich die von Lexa so fasziniert, dass ich ihr Raum geben will, indem ich sie niederschreibe. Und bekanntlich weiß ich vorher immer auch nicht, wo ich enden werde. Oder wann.
Und doch, verrate ich mich. Mein Leben färbt auf meine Geschichten ab. Nicht immer direkt und nicht immer so wie wir es aus Kafkas Geschichten herauszuinterpretieren gezwungen waren, aber irgendwie eben doch.
Ich habe plötzlich einen italienischen Vampir in meinem Buch.
Einen kleinen, schnauzbärtigen, der ein bisschen so aussieht wie mein Nachbar hier oben auf meinem toskanischen Berg irgendwo im Nirgendwo, der wiederum so ähnlich aussieht wie Marlon Brando in der Pate. Mein Vampir, ist heimlich still und leise ein ziemlich mächtiger Zampano in der Vampirgemeinschaft, so ein blutrünstiger Pate, wie Marlon eben, den ich in diesem Film schon ziemlich cool fand. Bis auf die Sache mit dem Pferdekopf vielleicht - was auch wieder autobiografische Züge hat. Wobei mir gerade auffällt, dass ich diese Szene, die mich als Teenie ganz furchtbar schockiert hat, prompt in meiner High Fantasy Geschichte, meinem Helden verwurstet habe.
Aber warum ist das so? Weil wir versuchen, plastisch, plausibel und realistisch zu schreiben. Gerade in einem Fantasy-Roman ist das erstaunlicherweise besonders wichtig, denn nur wenn der Leser dazu nickt und bestätigt, dass es wirklich so sein könnte, weil es sich richtig anfühlt - nur dann gerät er in den Sog der Geschichte, saugt sie auf und lässt sie wirken. Also gebe ich in all meinen Geschichten das wieder, das ich selbst erfahre. Natürlich verschoben, verändert und an meinen Plot angepasst. Aber es ist definitiv ein Teil von mir. Ich glaube, wenn ich mir so meinen kleinen Mafioso-Vampir ansehe, dass es anders gar nicht geht. Dass wir immer ein Stück Herzblut hineinlegen, in der Hoffnung, so nicht nur unsere Vampire zu nähren, sondern eben auch unsere Leser anzulocken.
Warum schreibe ich das? Nur wenn man versteht, wie eng eine Geschichte mit ihrem Autor verwoben ist, versteht man auch, was es heißt, wenn wir von Seelenbüchern sprechen.
Auch im Vampire Beginners Guide ist ganz viel von mir, von meiner Schwester und dem, was ich mir für sie wünsche, enthalten. Wer nicht nur die Worte liest und ganz still und leise zwischen die Zeilen lauscht, wird auch die wahren Geschichte entdecken, die träge in ihrem Kielwasser dümpeln.
Morgen erzähle ich Euch dann, was nicht alles nach "ENDE" kommt. Das ist unf****ingfassbar.
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