Heute wurde ich interviewt.
Für einen Podcast.
Oh Mann...
Als ich von Elena Ernst, einer Teilnehmerin meiner Leserunde, die Anfrage zu diesem Interview bekam, habe ich mich zuerst riesig gefreut.
Um dann vor Aufregung in Ohnmacht zu fallen.
Blöd, weil ich beruflich öfter Interviews gebe, zu komplexen Vertragsverhandlungen oder im Rahmen von Prozessen. Doppelt blöd, weil ich auf Schulungen und Vorträgen ja auch oft vor einem großen Publikum sprechen muss. Dreifach blöd, weil ich ja sonst wirklich gerne rede...
Andererseits ist es nun einmal so, dass ich anders als im Brotjob als Autorin nicht als Profi, sondern mehr als Künstler wahrgenommen werde. Von einem Rechtsanwalt erwartet man in erster Linie Fakten, damit kann ich umgehen.
Aber was will man von einem Fantasy-Autor?
Ich wusste es nicht genau und war ziemlich froh, dass Elena so nett war, mir die Fragen vom Podcast schon vorher zukommen zu lassen.
Trotzdem habe ich mir anhand ganz klassischer Grundsätze Gedanken dazu gemacht, worauf es wohl bei einem Interview ankommt, wie es zu einem guten Gespräch wird.
Das ist wichtig, denn wer ein gutes Interview gibt, bringt seine Botschaften ans Publikum, anstatt lediglich Reporterfragen zu beantworten. Ich will ja meine Leser erreichen. Meine frisch gefundenen Fans. Ja, ich will geliebt werden. Noch wichtiger ist mir, dass meine Bücher geliebt werden. Sie sind wie meine Kinder. Sie sollen es gut in ihrem neuen Zuhause haben.
Wie aber erreiche ich möglichst viele Menschen - und noch dazu richtig?
Für einen Podcast.
Oh Mann...
Als ich von Elena Ernst, einer Teilnehmerin meiner Leserunde, die Anfrage zu diesem Interview bekam, habe ich mich zuerst riesig gefreut.
Um dann vor Aufregung in Ohnmacht zu fallen.
Blöd, weil ich beruflich öfter Interviews gebe, zu komplexen Vertragsverhandlungen oder im Rahmen von Prozessen. Doppelt blöd, weil ich auf Schulungen und Vorträgen ja auch oft vor einem großen Publikum sprechen muss. Dreifach blöd, weil ich ja sonst wirklich gerne rede...
Andererseits ist es nun einmal so, dass ich anders als im Brotjob als Autorin nicht als Profi, sondern mehr als Künstler wahrgenommen werde. Von einem Rechtsanwalt erwartet man in erster Linie Fakten, damit kann ich umgehen.
Aber was will man von einem Fantasy-Autor?
Ich wusste es nicht genau und war ziemlich froh, dass Elena so nett war, mir die Fragen vom Podcast schon vorher zukommen zu lassen.
Trotzdem habe ich mir anhand ganz klassischer Grundsätze Gedanken dazu gemacht, worauf es wohl bei einem Interview ankommt, wie es zu einem guten Gespräch wird.
Das ist wichtig, denn wer ein gutes Interview gibt, bringt seine Botschaften ans Publikum, anstatt lediglich Reporterfragen zu beantworten. Ich will ja meine Leser erreichen. Meine frisch gefundenen Fans. Ja, ich will geliebt werden. Noch wichtiger ist mir, dass meine Bücher geliebt werden. Sie sind wie meine Kinder. Sie sollen es gut in ihrem neuen Zuhause haben.
Wie aber erreiche ich möglichst viele Menschen - und noch dazu richtig?
Laber nicht!
Im Beruf habe ich gelernt, dass zu lange Antworten dazu führen, dass keiner mehr zuhört. Im Radio noch leichter als vor der Kamera, wo man mit Mimik, Gestik, Körperhaltung seinen Standpunkt unterstreichen kann. Unabhängig davon sagt man dabei, gerade in gefährlichen Situationen (die waren hier jetzt nicht zu erwarten) schnell zu viel. Damit setzt man nicht nur falsche Akzente, sondern verpasst auch schnell die Gelegenheit, das zu vermitteln, was einem wichtig ist.
Im Beruf habe ich gelernt, dass zu lange Antworten dazu führen, dass keiner mehr zuhört. Im Radio noch leichter als vor der Kamera, wo man mit Mimik, Gestik, Körperhaltung seinen Standpunkt unterstreichen kann. Unabhängig davon sagt man dabei, gerade in gefährlichen Situationen (die waren hier jetzt nicht zu erwarten) schnell zu viel. Damit setzt man nicht nur falsche Akzente, sondern verpasst auch schnell die Gelegenheit, das zu vermitteln, was einem wichtig ist.
Um was geht es im Vampir? Ich könnte da stundenlang sprechen, von meinen Charakteren, von dem Krimi im Hintergrund, dem Charme meiner geliebten Heimatstadt München, vom Spaß an der Schattenwelt und dem genüsslichen Persiflieren der zeitgenössischen Vampirliteratur... Aber was ist der Aufhänger meines Buches? Was bewegt einen Nochnicht-Leser, mein Buch statt der vielen anderen zu kaufen?
Richtig. Das sollte die Antwort sein: Ich wollte vor allem darstellen, was passiert, wenn es passiert. Was heißt es denn konkret, Vampir geworden zu sein? Vampir und Beruf - geht das? Wo kauft man ein? Outet man sich? Und wenn ja, wie?
Richtig. Das sollte die Antwort sein: Ich wollte vor allem darstellen, was passiert, wenn es passiert. Was heißt es denn konkret, Vampir geworden zu sein? Vampir und Beruf - geht das? Wo kauft man ein? Outet man sich? Und wenn ja, wie?
Spontanität üben
Das ist weniger Widerspruch als man meint. Ein verkrampfter Redner, der papageiengleich seine Sprüchlein aufsagt, ist ohne jedes Interesse und wird zudem oft als unsympathisch empfunden. Also locker bleiben, sich selbst treu...
Gleichzeitig aber gehört eine Vorbereitung zwingend zum guten Interview. Man sollte sich seine Antworten - insbesondere mit Blick auf die Kernaussagen, siehe oben - zurechtlegen. Nicht auswendig lernen, aber vorher wenigstens einmal durchdenken, damit man nicht ins Stammeln kommt, wenn man denn gefragt wird.
Mit dem Medium flirten...
Es ist ein riesiger Unterschied, ob ich meinen Vampir vor einem eher nerdigen männlichen Publikum oder vor chicklit-fanatischen Girlies präsentiere. Aber es ist auch ein großer Unterschied, ob man vor der Kamera, z.B. bei einem Video-Interview, für eine Zeitung oder Radio/Podcast zu Wort kommt. Während Stottern oder nach Worten suchen bei einem Zeitungsinterview relativ unwichtig sind, können ungnädige Reporter im Radio oder vor der Kamera einen Vollidioten aus Dir machen. Inhalte darf man nicht überbewerten. Auch wie etwas gesagt wird, ist relevant. So kann beim Radiointerview die Stimmlage eine Aussage unterstreichen. Oder aber auch torpedieren. Vor der Kamera kommt noch die Mimik, Gestik und Körperhaltung hinzu. Auch wenn sie nicht bewusst wahrgenommen werden, entscheiden sie doch über Glaubwürdigkeit und Sympathie.
Es ist ein riesiger Unterschied, ob ich meinen Vampir vor einem eher nerdigen männlichen Publikum oder vor chicklit-fanatischen Girlies präsentiere. Aber es ist auch ein großer Unterschied, ob man vor der Kamera, z.B. bei einem Video-Interview, für eine Zeitung oder Radio/Podcast zu Wort kommt. Während Stottern oder nach Worten suchen bei einem Zeitungsinterview relativ unwichtig sind, können ungnädige Reporter im Radio oder vor der Kamera einen Vollidioten aus Dir machen. Inhalte darf man nicht überbewerten. Auch wie etwas gesagt wird, ist relevant. So kann beim Radiointerview die Stimmlage eine Aussage unterstreichen. Oder aber auch torpedieren. Vor der Kamera kommt noch die Mimik, Gestik und Körperhaltung hinzu. Auch wenn sie nicht bewusst wahrgenommen werden, entscheiden sie doch über Glaubwürdigkeit und Sympathie.
... und mit dem Reporter
Die besten Interviews sind die, in die man gut vorbereitet geht und sie dennoch hält wie eine normale Unterhaltung. So kommt man authentisch und glaubwürdig herüber.
An dieser Stelle nochmals meinen großen Dank an Elena Ernst, die sowohl das Vorgespräch als auch das eigentliche Interview so wunderbar entspannt, freundlich und lässig geführt hat, dass es mir jedenfalls gar nicht aufgefallen ist, was da eigentlich gerade läuft.
Es hat riesig Spaß gemacht, ich bedanke mich für das Interesse und hoffe, dass ich mit diesem Beitrag zum Beitrag auch dem einen oder anderen hier die Angst vor solchen Anfragen genommen habe und die Leser/Hörer/Zuschauer dort draußen in den Weiten des WWW darauf aufmerksam machen konnte, wie unglaublich aufregend es ist, sich ihnen zu nähern...
Und hier könnt Ihr jetzt hören, was ich in der exklusiven Jubiläumsausgabe (Nr. 25) so zu erzählen hatte, über den Vampir. seine mögliche Verfilmung und über andere Bücher, die mir aktuell etwas bedeuten.
PODCAST BÜCHERREICH (www.buecherreich.net)
PODCAST BÜCHERREICH (www.buecherreich.net)
Danke für den interessanten Einblick, was dir vor dem Interview alles so durch den Kopf gegangen ist. Ich werde mir den Podcast mal zu Gemüte führen ;-)
AntwortenLöschenLG
Yvonne