Hinter Klostermauern - Miatron (www.piqs.de) |
Meine Protagonisten sind in ihrer Zeit verwurzelt. Das ist jetzt nicht überraschend, denn anders als ich kennen sie auch keine andere. Das wiederum heißt, dass sie in ihrer Zeit ganz modern sind. Je nach individuellem Charakter mehr oder weniger technikbegeistert. Das ist jetzt für sich genommen noch keinen Post wert.
Nun aber begab es sich, dass ich mit einer Autorenfreundin, die Urban Fantasy schreibt, die Probleme modern gebliebener Vampire oder auch Werwölfe diskutierte, und wir dabei auch über Blogs für Vampire und Werwolf-Facebookprofile gesprochen haben.
Das hat mich nachhaltig beschäftigt. Hätten meine Protagonisten auch solche Sachen, wenn sie nicht in einer eher mittelalterlich geprägten Welt umherspringen würden und von Handys und Computern so wenig verstehen würden wie wir von magischen Chats und Elfenpfaden. Hätte Xeroan einen Blog? Wahrscheinlich. Oder Barrad? Würde Kaska seine Abenteuer auf Facebook posten. Bestimmt. Und Rommily auch. Kurd eher nicht. Der hätte allenfalls ein Xing-Profil, was nicht heißen soll, dass der Chefintrigant nicht über ein anonymes Alias viel Zeit auf Facebook und Twitter verbrächte.
Und darum habe ich jetzt begonnen, meinen Protagonisten die virtuelle Welt zu erschließen. Die Geschichten meiner Bücher bestehen aus lose miteinander verknüpften Erzählsträngen, die Xeroan als Berichterstatter zu einem späteren, also nach den Ereignissen liegenden Zeitpunkt zusammenführt, einmal als zurückhaltender Interviewer, soweit er seine eigenen Erlebnisse hinzufügt, auch aus seiner persönlichen Sicht. Fügt man diese Textpassagen nun nicht wie Xeroan chronologisch zusammen, sondern vielmehr aus der Sicht des jeweiligen Hauptprotagonisten, entstehen voneinander relativ unabhängige Geschichten.
Und diese lasse ich meine Protagonisten nun in ihren Blogs selbst erzählen. Xeroan berichtet aeine Geschichte und Kurd die seine. Kaska erzählt, was er erlebt und zwar ohne Rücksicht auf das, was gerade Lyri widerfährt.
Das birgt die Gefahr, dass meine Bücher sich nicht mehr verkaufen, weil man sie im Prinzip kostenlos über die Blogs lesen kann. Andererseits ist das für den entschlossenen Leser eine ziemliche Schnitzeljagd und bleibt auch ein bisschen hinter dem Gesamtwerk zurück. Und obendrein verlasse ich mich darauf, dass meine Leser, auch die der Blogs (!), genau wissen, dass ich nicht schreiben kann, wenn ich kein Geld dafür bekomme. Ich setze da auf freiwillige Vergütung. Wem der Held und sein Schwerttanz so gefällt, der wird auch die 5 Euro investieren, die das ganze Vergnügen mit schönem Cover, diversem Bonusmaterial als E-Book oder besser noch für 10 Euro als wunderhübsches Taschenbuch nach Hause bringen. Im Blog ist das weniger komprimiert, mit Randbemerkungen und Bildchen. Der #Spannungsbogen ist ein anderer. Ich persönlich hoffe ja, dass dieses Projekt Lust auf die Bücher macht.
Damit eröffne ich mal eine #Blogtour der ganz anderen Sorte. Ich biete hier eine Blogtour durch das Buch statt mit dem Buch an.
Und ich lade all meine Leser herzlich ein, sich nicht nur auf den Blogs von Xeroan, Kaska, Kurd und Punica zu tummeln, sondern auch, sich mit mir und meinen Protagonisten auszutauschen. Denn dieses Konzept erlaubt auch, dass wir gemeinsam die Geschichte - jedenfalls in den Details - entwickeln können. Und wenn ein Leser nun z.B. Barrad nicht leiden kann - dann muss er dessen Blog auch nicht lesen. Auch wenn ihm dann natürlich einige Details und Querverweise entgehen.
In diesem Sinne... Hier geht es los. Ich bin gespannt.
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