Montag, 3. Februar 2014

Hallo? Ist da wer? - Auf der Jagd nach Lesern

Cowboy Lasso - indervilla.com
Autoren sind extrovertiert.
Nun ja, nicht zwingend. 

Man kann natürlich in seiner Autorenhöhle sitzen und schreiben, schreiben, schreiben ohne je einem "echten" Menschen zu begegnen. Als Fantasy-Autor hat man zudem den großen Vorteil, noch nicht einmal bei seinen Protagonisten Menschen begegnen zu müssen... Und tatsächlich fühle ich mich häufig unter den fiktiven Charakteren meiner Bücher - und der Bücher die ich lese - viel wohler als in der unfreundlichen Welt dort draußen. 
Aber in Bezug auf unser Werk sind wir extrovertiert. Verzweifelt abhängig von Lesern. Und von seinem Wohlwollen. Außer Franz Kafka vielleicht, der tatsächlich nur für sich geschrieben hat, aber das ist ein anderes Thema und ein sehr spezieller Fall.

Heutzutage aber beginnt der Autorenfrust ja schon an der Stelle, wo man einen völlig reizüberfluteten, übersättigten, träge und im Großen und Ganzen ungnädig gewordenen Leser auf sich und sein Werk aufmerksam machen will. Und das bringt mich zu der Frage, wie kann man seine Leser erreichen?
Die einschlägigen Foren und Facebook-Gruppen sind voller guter Tipps. 

Der persönliche Kontakt ist es, der Erfolg verspricht. Aber der ist naturgemäß limitiert, zumal Autoren neben einem Brotjob, der ihre Arbeitszeiten besetzt, ja auch noch ersinnen, schreiben und redigieren müssen, was dem Leser angetragen werden soll. Ich freue mich über jeden Leser, über jeden Kontakt, über jedes Lebenszeichen, dass ich dort draußen wen erreiche. Ich will ja nicht nur gekauft, sondern gelesen werden (Wobei ich den Kauf natürlich sehr schätze, erlaubt er mir doch, zu schreiben). Aber meine Figuren suchen Freunde. Meine Seele, die ich mir wortwörtlich aus dem Leib schreibe und die Lücke mit Kaffee fülle, sucht ein Echo dort draußen. 

Ein Newsletter wäre vielleicht besser. Aber woher die Adressdaten nehmen? Schwierig, aber machbar. 
Ich hab das mal ausprobiert. Natürlich bekommt man jedes Mal ein paar Mails mit der Bitte, den Absender künftig nicht mehr zu belästigen und ich fühle mich dann auch ein bisschen spammig. Entsprechend zurückhaltend bin ich auch in der Gestaltung. Ich versuche nie, direkt zu  verkaufen und mit schönen und innovativen Angeboten zu locken, doch natürlich ist jede Form von Werbung und Produkthinweis in irgendeiner Form übergriffig. Samthandschuh hin und Zuckerle her.
Worin kann so ein Zuckerle bestehen? Was wünscht sich ein Leser von seinem Autor?
Ich bemühe mich um neue Gewinnspiele und verkünde die Gewinner von alten Wettbewerben. 
Ich offeriere Geschenke. Buchgeschenke oder thematisch passend andere Dinge  wie die gern genommenen Lesezeichen, Schmuck oder andere Dinge. 
Ich informiere über Lesetermine und Neuerscheinungen. Änderungen, die ich an Blog, Homepage oder Facebook-Seiten vorgenommen habe. Und Leseproben natürlich.
Ich berichte über die Ereignisse hinter den Kulissen und suche Feedback, wenn ich mich frage, wie Plot und Protagonisten weiter entwickelt werden können.

Und dabei versuche ich noch, geheimnisvoll genug zu bleiben, um auch ohne direkte plumpe Aufforderung, den geneigten Leser dieser Nachrichten zu einem hoffentlich begeisterten Leser meiner Werke zu machen. 

Dasselbe kann ich natürlich auch über Facebook oder Google+ machen, wo ich doch von zahlreichen Leuten abonniert bin. 

Aber liest überhaupt jemand, was ich so mühevoll zusammenstelle? 

Ich habe das mal getestet und über den #BlogdurchsBuch verkündet, dass dass es noch vor dem Start des zweiten Teils Leseproben für Band III gibt. Aber nicht wo. 
Tatsächlich haben viele Leute mich angemailt und nachgefragt, nachdem sie in dem Newsletter nichts finden konnten. Ein paar haben mich halbernst beschimpft, weil ich vergessen hätte, das zu erwähnen.

Damit habe ich gegen das 1. Gesetz verstoßen - mach es Deinen Lesern leicht, Dich zu finden. Liefere alle Informationen in appetitlichen, strukturierten Häppchen. Komprimiert, konzentriert, coloriert. 

Ich werde nächste Woche hier ein paar Leseproben aus Band III vom Helden veröffentlichen. Und natürlich auch, wann und was ich sonst so vorhabe. 
Im Februar erscheint der "Vampire Beginners Guide" und damit genrefremd mal etwas Urban Fantasy. Ich bin sehr, sehr aufgeregt.
Spätestens im März zu Karneval/Fasching geht es dann auch wieder mit dem Helden weiter. High Fantasy frisch aus der Inspetion. Ein Relaunch, in dem ich Leser-Anregungen eingebaut und dem ganzen Epos ein neues Gesicht verpasst habe - dazu auch schon auf meiner Homepage einige Veränderungen. Und natürlich Band III, den ich eigentlich schon Anfang des Jahres herausgeben, aber aus privaten, unbeeinflussbaren Gründen leider etwas verschieben musste.


Ich bin willig. Ich bin motiviert. Sagt mir, was ihr wollt. Außer Maoam!